Google investiert in die Zukunft

Google geht in die Breite

Der Internetriese Google finanziert seine Angebote derzeit vor allem mit Werbung. Nun stößt er in einen Bereich vor, für den er direkt Geld verlangen kann: Kunden sollen gegen Gebühr die Rechenkapazität von 600.000 Prozessorkernen nutzen können.
Urs Hölzle präsentiert die "Google Compute Engine".
(Foto: REUTERS)

 

Google will sich mit neuen Geschäftsfeldern von der Abhängigkeit von Werbeeinnahmen lösen. Auf der Entwicklerkonferenz I/O kündigte Google-Manager Urs Hölzle an, die Infrastruktur der Google-Rechenzentren künftig als Dienstleistung anzubieten.

Bislang offeriert Google Anwendungspakete wie E-Mail, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder eine Online-Festplatte als Dienste in der Internet-Cloud. Künftig können Google-Kunden eigene Anwendungen auf Computern in der Google-Cloud laufen lassen. Diese werden mit dem freien Betriebssystem Linux betrieben. Dabei können die Kunden eine gigantische Rechenleistung von bis zu 600.000 Prozessorkernen nutzen.

Mit der neuen Geschäftsstrategie tritt Google gegen die bislang führenden Cloudanbieter wie Amazon, Microsoft, VMWare oder Oracle sowie Rechenzentren-Betreiber an. Hölzle sagte, der Google-Service werde "50 Prozent mehr Rechenleistung pro Dollar" bieten als die Angebote der Wettbewerber. Demnächst werde eine "eingeschränkte Vorschauphase" anlaufen. Konkrete Preise und das Startdatum von "Google Compute Engine" nannte Hölzle aber nicht.

Chrome auf dem iPhone, intelligente Bildersuche

Die weitere größere Ankündigung betrifft Anwender eines iPhones oder iPads: Sie werden künftig auf ihren Apple-Geräten auch mit dem Google-Browser Chrome im Netz surfen können. Die Software kann über verschiedene Geräte hinweg die Lesezeichen, Kennwörter und die bislang besuchten Seiten synchronisieren.

Außerdem kann auch die Online-Festplatte Google Drive nun besser unter dem iOS-System von Apple bedient werden. Dateien auf der Online-Festplatte können nicht nur nach Texten durchsucht werden, sondern auch nach Inhalten in Fotos oder eingescannten Dokumenten. So zeigt die Suche nach dem Wort "Pyramide" die Fotos, auf denen die Google-Bilderkennung eine Pyramide identifiziert hat.

Einen Schub für den Dienst Google Docs erhofft sich der Internetkonzern durch eine neue Offline-Funktion. Über fünf Millionen Unternehmen, 45 US-Bundesstaaten sowie 66 der 100 US-Top-Universitäten setzten bereits Google Apps ein, sagte Google-Manager Sundar Pichai.

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