Energie und Wissen

14.11.2013 | 12:32 Uhr

Bildungsstudie: Experten halten ökonomisches Wissen über Energieversorgung für bedeutsam

Oldenburg (ots) - Was sollten Bürgerinnen und Bürger über ökonomische Aspekte unserer Energieversorgung wissen, um die anstehenden Veränderungsprozesse verstehen und mitgestalten zu können? Welches sind die ökonomischen Dimensionen dieser epochalen Herausforderung, die unter dem Schlagwort "Energiewende" diskutiert wird? Diesen Fragen geht eine Studie nach, die das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg aktuell veröffentlicht hat. "Um beurteilen zu können, wie sich die Umgestaltung unserer Energieversorgungssysteme auf das eigene Leben auswirkt und um Veränderungen mitgestalten zu können, ist neben naturwissenschaftlich-technischen und politischen Kenntnissen auch ein ökonomisches Grundverständnis energiewirtschaftlicher Zusammenhänge unerlässlich", so Prof. Dr. Dirk Loerwald, Leiter der Studie.

Die Oldenburger Wissenschaftler befragten im Rahmen der Studie Experten aus verschiedenen Bereichen, z. B. Wissenschaft, Wirtschaft, Gewerkschaften, Umweltverbänden, Verbraucherverbänden oder Journalismus. Die Befragten schätzten in einem zweistufigen Verfahren die Bildungsrelevanz von ca. 120 ökonomischen Themenstellungen im Bereich der Energieversorgung und -nutzung ein. Insgesamt identifizierten die Autoren sieben Themenschwerpunkte, die als besonders bedeutsam bewertet wurden. Das Feld reicht hier vom Verbraucherverhalten, z. B. Energie sparen, und dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf Energiemärkten über staatliche Rahmenbedingungen und internationale Dimensionen der Energieversorgung bis hin zu Fragen nach Wirtschaftswachstum und den ökologischen und ökonomischen Implikationen von Energieproduktion und -nutzung. Grundsätzlich schätzten die Experten solche Themenstellungen als besonders relevant ein, die Bezüge zu den Lebenssituationen der Bürgerinnen und Bürger aufweisen, die volkswirtschaftlich und wirtschaftspolitisch ausgerichtet sind und die ein Verstehen struktureller Zusammenhänge ermöglichen. Wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen wurde grundsätzlich als wichtig für ein Verstehen der Energieversorgung und -nutzung angesehen, muss aber nach Ansicht der Experten durch ökonomische Handlungs- und Urteilskompetenzen ergänzt werden.

Die Delphi-Studie ist im Forschungsbereich "Ökonomische Energiebildung" des IÖB entstanden, der vom Land Niedersachsen seit 2012 gefördert wird. Sie dient als Grundlage für eine inhaltliche Konkretisierung der ökonomischen Energiebildung und als Basis für die Konzeption zielgruppenspezifischer Bildungsangebote, vor allem auch in der außerschulischen Erwachsenenbildung. Mit Materialien für den Unterricht in Haupt-, Real-, Ober- und Gesamtschulen sowie Gymnasien beschäftigt sich das IÖB bereits seit 2005.

Die Studie ist als PDF kostenfrei erhältlich unter: www.ioeb.de

Pressekontakt:

Prof. Dr. Dirk Loerwald  Institut für Ökonomische Bildung gemeinnützige GmbH  Tel. 0441-798-2651  E-Mail: loerwald@ioeb.de  Internet: www.ioeb.de 
Sigurd A.Röber

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