Der Einfluss Chinas

Schon bis 2015 sieht Sam Wilkinson, Analyst des Marktforschungs-Instituts IMS Research, starke Veränderungen - der solare Boom allerdings hält insgesamt unvermindert an. Parallel zum Erstarken der Märkte in den USA und China wird die vertikale Integration der Photovoltaik- (PV-) Unternehmen wachsen. Das bedeutet, dass die grossen Firmen immer mehr Glieder der gesamten Wertschöpfungskette selbst beherrschen werden.

Druck auf Modulpreise steigt

Das zeigt sich derzeit ganz typisch in den USA, wo die grössten Solarunternehmen wie First Solar oder Sunpower erfolgreich in den Anlagenbau eingestiegen sind. Sie werden so zum Abnehmer ihrer eigenen Produkte. Der damit einhergehende Trend zu grösseren Anlagen wird den sowieso schon vorhandenen Druck auf die Modulpreise noch verstärken.

Dass die Preise weiter sinken, steht für den Analysten Sam Wilkinson ausser Zweifel. Der anhaltende Nachfragehype im zweiten Halbjahr 2010 hatte den Produzenten diesbezüglich etwas Luft verschafft, bald aber dürften die getätigten Megainvestitionen um so mehr zu Buche schlagen.

Mit anderen Worten: die Preise werden im laufenden und kommenden Jahr erneut sinken und pro Watt-Leistung bei den kristallinen Siliziumprodukten die magische Grenze von 1 € erreichen.

Solarkapazität

Mengenmässig erwartet IMS Research ein ruhigeres Wachstum als im abgelaufenen Jahr - dieses hatte ja 2010 ein sagenhaftes Plus von rund 100 Prozent erbracht.

Was auch bedeutet, dass die unterdessen weltweit ans Netz gebrachte Solarkapazität im Gesamtertrag wohl bereits über jener der Atomwirtschaft liegen dürfte (nach Berechnungen von Solarmedia 17 Gigawatt Zuwachs solar und nur zwei bis drei atomar - die natürlich fast dauernd produzieren). Nun werden deren 20 bis 22 Gigawatt an solarem Zubau für 2011 erwartet.

Zubau in Deutschland stagniert

Unabhängig von den politischen Entscheidungen wird der Zubau in Deutschland deutlich zurückgehen - er machte in den vergangenen beiden Jahren rund die Hälfte des Weltvolumens aus (2010: 7 bis 7,5 GW).

In den Folgejahren sind es dann die USA (vor allem mit Grossanlagen) und China, die sich zu Leadern des Photovoltaikmarkts aufschwingen werden. Auf Seite der Produzenten sind Hersteller wie LG, Samsung und Taiwan Semiconductor gross im Kommen, die bereits ihre Potenz in der Halbleiter-, TV- und Computerindustrie bewiesen haben.

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